Rheinschwimmen Swim and Talk am 17.09.2023

Unser Verein hat 29 Jahre lang den Bonn Triathlon ausgerichtet, der zeitweise mit Weltklassetriathleten wie Mark Allen, Jürgen Zäck, Nicole und Lothar Leder besetzt war. Dann kam Corona und wir mußten unseren Jubiläumstriathlon ausfallen lassen.

Dann kam die Idee, wieder etwas zu organisieren. Und was war die Attraktion des Bonn-Triathlons? Das Schwimmen im Rhein.

Also trauen wir uns! Nein halt – erstmal testen. Also organisieren wir die Generalprobe vereinsintern am 07. Mai. Mit allem Drum und Dran: Schifffahrtsgenehmigung, DLRG, DRK-Wasserwacht, Oberkassler Kanuten, Schulhof, Verpflegung. Gleich das erste Problem: Rhein in Flammen am Tag vorher. Trotzdem stehen die Sicherheitskräfte (ausgeschlafen!) bereit. Das Wasser hat knapp 15 Grad, aber die Sonne scheint – knapp 40 Schwimmerinnen und Schwimmer steigen glücklich und mit nur wenig klammen Händen und Füßen aus dem frischen Rhein. Resümee: wir trauen uns !

Nun der Ernstfall: Ausschreibung! Welche Teilnehmergrenze? Nicht zu hoch! 200 reicht.

Es wird gewettet: schaffen wir die 200? Ankündigung im General Anzeiger, social media, Mailverteiler vom Newsletter und Bonn Triathlon sollen helfen. Auch die Stadtwerke Bonn (SWB) Wasser und Energie sind – wie schon seit vielen Jahren – an unserer Seite. Die Meldungen nähern sich den 200 .. und dann: ausgebucht!!! 

Erste Überraschung: genau die Hälfte Männer wie Frauen haben sich angemeldet. Auch etwa die Hälfte aus Vereinen, die andere vereinslos. Und: eher Ältere (6 über Siebzig, 50 zwischen Sechzig und Siebzig und 60 zwischen Fünfzig und Sechzig), aber auch ganz Junge (6 unter 18, davon Eine, die gerade erst das Mindestalter (14) erreicht hat).

Mit gemeldeten Begleitpersonen, PSV-Helferinnen und Helfern und den Sicherheitskräften auf dem Wasser werden wir knapp 300 sein. D.h. 600 Brötchen, die wir selber schneiden, bestreichen, belegen wollen. Dazu Obst, Haribo (natürlich!), Kaffee, Tee, Wasser. Alle sollen zufrieden sein!

Das Wichtigste: die Sicherheit! Unser Sicherheitskonzept wird angepaßt, die DLRG liefert 22 Seiten Einsatzplan! Die erste Frage wird sein: sind alle aus dem Wasser, die reingegangen  sind? Check-In und Check-Out müssen “wasserdicht” sein.

Der 17.9.: In der Nacht hat es noch geregnet. Niedriger Wasserstand, Wassertemperatur 22 Grad, Sonnenschein bis 26 Grad. Top! Helfertreffen 08:30 – alle da! Es wird geschleppt, aufgebaut, beschildert. Anmeldetische sind kaum bereit – da kommen die ersten Teilnehmenden. Alles läuft wie geschmiert. 10:00 – kurze allgemeine Begrüßung, Wanderung 2,5 km am Rheinufer zur Einstiegsstelle. Dort Badekappenausgabe als Zeichen des Check-Ins, Umziehen, warten. Der Weg zum Ufer ist sehr “naturnah”, am Rheinufer schauen viele Felsen aus dem Wasser. Alle Teilnehmenden sind sehr diszipliniert, keiner drängelt, niemand verletzt sich. Kontakt zu den Booten, keine Frachtschifffahrt – Start! Spektakulär das Bild, wie 200 Athletinnen und Athleten ins Wasser gehen. Bei den Organisatoren macht sich Freude breit: wir haben alles getan, was machbar war. Wenn jetzt noch etwas schief geht, liegt es nicht an uns. Alle Schwimmer sind vernünftig, keiner übertreibt, alle kommen aus dem Wasser. Und sie strahlen. Für ⅓ war es das erste Mal im Rhein. Die Strömung, das weiche Wasser, die Unterwassergeräusche, das Glitzern der Sonne auf dem Rhein, die Bonner Skyline aus ganz anderer Perspektive. Dazu die vielen Gleichgesinnten, die gemeinsame Freude, 2,5 km im Rhein geschwommen zu sein. Für Alle ein perfekter Abschluss der Freibad/Freiwassersaison.

An der Josefschule gibt es Duschen, reichhaltige Verpflegung, eine Spendenbox für “Bonn hilft Cherson in der Ukraine”, einen Büchertisch der Buchhandlung Böttger – ehemals Träger des Deutschen Buchandelspreises – mit unglaublich viel “Schwimm”-Literatur. UND: es gibt Gespräche. So viele, dass manche gar nicht enden wollen. Was für ein schöner Sonntag, was für ein Erlebnis!

Übrigens: die Spendensammlung beim Rheinschwimmen hat das erfreuliche Ergebnis von €  1.123,10 ergeben. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern!

Was freut die Helfer mehr als glückliche Teilnehmer und auch das eine oder andere Lob (oder sogar viele!)? Das heißt aber auch: ohne glückliche Helfende keine glücklichen Teilnehmende. Großartig, dass es im PSV wieder so viele helfende Aktive gibt!

DAS ist: MEHR als SPORT !

2024  – auf ein Neues !!! Sicher auch mit noch mehr Ideen.

Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Bonn