Drachenlauf 2022

Wenn Trailschuhe geschnürt, Trinkrucksäcke gepackt und Höhenprofile studiert werden ist wohl Drachenlauf-Zeit.
Elf PSVler machten sich am Sonntag morgen auf dem Weg ins Siebengebirge. Einige mit dem Fahrrad, um die Beine vorab aufzuwärmen. Bei Temperaturen um die 20 Grad eigentlich gar nicht nötig. „Es ist schon fast ein bisschen zu warm“, meinte Vincent vor dem Start – ein Satz, den man beim Drachenlauf in Königswinter so wahrscheinlich noch nie gehört hat.
Während Vincent auf ein Podiumsplatz schielte, stand für Annelotte nach überstandener Krankheit der Spaß im Vordergrund.
Auch Arnd und Patricia lockte eher die Herausforderung als eine Spitzenplatzierung. Und eine Herausforderung ist der Drachenlauf mit seinen 26 km und über 1000 Höhenmeter auf jeden Fall. Noch vor dem Start wurden die Laufjacken und Longsleeves weggepackt und durch Shirts und Tops ersetzt.
Neu dieses Jahr beim Drachenlauf: Es wurde an den Verpflegungsstellen auf Plastikbecher verzichtet, dafür bekam jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin einen faltbaren Trinkbecher, die von Helfern und Helferinnen aufgefüllt wurden– sehr nachhaltig und sehr gut umgesetzt.

Ich startete irgendwo in der Mitte der Laufgruppe, etwas hinter Annelotte und Sebastian, weit hinter Vincent. Der Start des Drachenlaufs ist immer sehr schnell, damit man möglichst nicht in einer langen Schlange den ersten Singletrail zum Ölberg hochgehen muss, sondern sein Tempo selbst wählen kann. Das birgt die Gefahr gnadenlos zu überpacen, was nach 2 km wirklich eine schlechte Idee ist. Vor mir läuft Christian A., der sich glücklich mit anderen Läufern unterhält und dem man die Anstrengung gar nicht anmerkt.

Am Ölberg kann ich Annelotte abklatschen und anfeuern, die noch mit Nachwirkung ihrer Krankheit zu kämpfen hatte. „Der erste Anstieg ist geschafft, bleiben noch drei“, keucht lächelnd ein mir unbekannter Mitläufer neben mir. Aber Aussicht genießen ist heute nicht drin, darum geht’s mit Dauergas in den ersten Downhill, in Richtung Löwenburg.

Nach dem zweiten Anstieg des Tages werde ich langsam müde, wecke mich aber etwas unfreiwillig auf, indem ich über einen Stein falle und mich hinlege. Danach werde ich von Martin überholt, der mich staunend zurücklässt und trotz seiner Geschwindigkeit noch Worte zum Anfeuern findet. Von Rhöndorf geht es dann zum Drachenfels hinauf. Schöne kleine Wanderwege. Das warme Oktoberwetter hat aber nicht nur Drachenläufer ins Siebengebirge gelockt, sondern auch viele Wanderer und Wanderinnen, sodass es teilweise schon etwas eng auf den Wegen wird. An der Verpflegungsstelle auf dem Drachenfels gibt es jede Menge Süßigkeiten, die mich schon sehr in Versuchung führen, aber ich kann widerstehen und nasche nur bekömmliche Banane.

Im Park von Schloss Drachenburg hole ich Sebastian ein „Die Beine sind leer“, kommentiert er nach 20 km und es kommt noch der berüchtigte Bittweg hoch zum Petersberg. An der Verpflegungsstelle am Fuße des Berges füllen Mona und Milena noch einmal die Becher auf, ich laufe noch zum Start des Bittwegs und ab dann geht die Motivation und die Schrittfrequenz dramatisch nach unten. Nach gefühlt einer Ewigkeit komme ich an der Verpflegungsstelle auf dem Petersberg an und lehne dankend den Sekt ab – ich schwanke auch schon ohne Alkohol. Christian A. wird sich zwei Sekt reinstellen, wie er mir später erzählt.

„Ab jetzt geht’s nur noch bergab“ – ruft einer der Zuschauer zu, als ich wieder Richtung Ziel laufe. Ob es eine Motivation oder eine Prophezeiung ist, frage ich mich. Ich komme aber an und freue mich, dass ich eine neue Bestzeit für mich aufgestellt habe.

Vincent wird fantastischer Zweiter mit 20 Sekunden Rückstand auf den Ersten. „Ich kann mich jetzt ärgern oder es als extra Motivation fürs nächste Jahr nehmen. Nächstes Jahr greife ich wieder an“.
Sebastian wird 18. Gesamt und Zweiter seiner AK „Bisschen weniger Punch als gedacht, dafür nicht so gelitten“ wird sein Resümee. Martin belegt Platz 49 und das, obwohl er sich eigentlich krank gefühlt hat.
Auch die Damen um Biene, Annelotte und Patricia waren sich einig, dass der Drachenlauf einfach hart ist. Für Annelotte und Patricia war es der erste Drachenlauf. Arnd, Kristof und David komplettierten den sehr starken Auftritt des PSV.

Das Training für den nächsten Drachenlauf beginnt ab sofort.

Milena und Mona konnten leider nicht mitlaufen. Stattdessen versorgten sie die Läufer und Läuferinnen mit Wasser und Snacks.

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