Was sind das nur für sonderbare Zeiten! CORONA-Zeiten! Da trauert man um die Freiheiten und Möglichkeiten, die vor kurzem noch absolut selbstverständlich schienen und sitzt zu Hause und tröstet sich mit dem Zuschauen von Konzerten und Wettbewerben aus der Youtube-Konserve … und stellt erstaunt fest, dass einem die eng an eng stehenden Konzertbesucher oder der kollektive Freudentaumel im Zielbereich eines Wettbewerbs im TV so vorkommen als würde hier befremdliches, ja fast illegales passieren.
Nun gut, so ist es und die Einschränkungen sollte man dann auch so akzeptieren … sonst kommt man noch schlecht drauf. Umso mehr freut es, wenn sich dann doch per Zufall eine Möglichkeit bietet, an einem RICHTIGEN TRIATHLON teilzunehmen. So erging es mir! Ruft mich ein alter Kumpel aus vergangenen Triathlonzeiten aus Hessen an und informiert, dass bei der offenen hessischen Meisterschaft ein Startplatz freigeworden wäre und ich mich über das Anmeldeportal des Moret Triathlon anmelden könne. Ich klicke da drauf und sehe 199 Plätze von 200 Plätzen belegt, einer frei! Klick, klick, doppelklick … und ich bin ANGEMELDET. Nach der Abmeldung vom Ironman Utah und dem Ironman Portugal ein ganz neues Gefühl.
Der Rest ist schnell erzählt. Triathlonbike abgestaubt, Scheibe rein, Gels gekauft und an das Rad getackert und dann ab Richtung Frankfurt und nen Stück weiter in Richtung Odenwald. Social Distance Umarmung mit dem besagten Kumpel Gerrit und dann mit Maske eingecheckt. Skurril aber OK. Rolling Start kennt und schätzt man inzwischen. Ach so, ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass Traumwetter herrschte. Strahlender Himmel und angenehme Temperaturen.
Das Schwimmen war entspannt, dass Radfahren schnell, wobei langsamer als gedacht, das Laufen ausnahmsweise schmerzfrei (danke liebe Achillessehne) und mit einem 4:30er Schnitt schneller als erwartet. Am Ende standen 4:08:34 h auf der Uhr für 1,9 km schwimmen, 85 km flaches aber eckiges Radfahren und crossige 16,5 km Laufen. Das war dann Platz 28. Aber das war in Anbetracht der Freude über die Möglichkeit, bei einem Triathlon überhaupt starten zu können, eigentlich alles nebensächlich. Schön war’s!
(von Frank Emde)