PSV goes TAR

Vom 6. bis zum 12. September nahm der PSV mit einem Team und einem Einzelstarter am Transalpine Run teil. Der Transalpine Run ist ein mehrtägiges Traillauf-Event, bei dem man innerhalb von 7 Tagen die Alpen überwindet. Bei der diesjährigen Austragung ging es von Lech am Arlberg in Österreich über die Schweiz an den Reschensee in Italien. Geplant waren 243km mit 15.135hm.

Peter hatte sich ursprünglich mit Daniel für diesen Lauf als Team angemeldet. Leider fiel Daniel zwei Wochen vorher mit Knieproblemen aus. So stellte sich die Frage, ob es überhaupt jemanden gibt, der so verrückt und spontan ist, mal eben ohne gezieltes Training über die Alpen zu laufen. Glücklicherweise gab es diese Person, Markus sprang ein. Immer noch unglaublich. Neben dem Team startete Puni als Einzelstarter.

Am Freitag den 5. September fuhren wir von Bonn nach Lech am Arlberg und durchliefen den Check-In. Es gab neben Startnummern, Drop-Bag und allerlei Merch für jeden Starter, eine pinke TAR-Reisetasche, die in den nächsten Tagen vom Veranstalter von Hotel zu Hotel transportiert wurde. Bereits hier zeigte sich die außergewöhnlich gute Organisation des gesamten Events.

Abends gab es, wie an fast jedem Abend in der kommenden Woche, ein TAR-Dinner, was sich so darstellte, dass sich fast alle Starter/innen in einer großen Halle trafen, es dort Nudeln mit Soße gab und die Strecke für den Folgetag vorgestellt wurde. Alternativ gab es in den nächsten Tagen auch mal Reis mit Soße und wir trafen uns auf irgendeiner großen Bergstation. War aber immer lecker und gut. Neben dem Briefing mussten die Gesamtführenden jeden Abend auf der Bühne tanzen.

Aber zurück zum Start. Am 6. September fiel um 8 Uhr bei 2 Grad Außentemperatur der Startschuss in Lech am Arlberg. Die Temperatur war aber halb so wild, da wir uns einerseits bei niederländischen Apres-Ski Hits vor dem Start warmgetanzt hatten und nach 50 Metern, wie jeden Tag, unseren Vorsatz „heute machen wir erstmal ruhig“ über Bord warfen. Und überraschenderweise ging es auch sehr schnell bergauf. Spätestens dabei wurde jedem warm.

Man musste während des TAR flexibel bleiben, da es fast jeden Tag kleine oder größere Streckenanpassungen gab. Mal machte uns Schnee einen Strich durch die Rechnung, mal war die Kombination aus Wind, Regen und Höhe einfach zu herausfordernd, so dass am Vortag entschieden wurde, die Strecke zu verlegen. Manchmal sorgten auch einfach Waldarbeiten oder eine Baustelle für eine gewisse Enttäuschung, wenn man etwa nach 50 Km und 3000 hm noch eine senkrechte Graswand hoch musste, um eine Baustelle zu umlaufen. Letztendlich liefen wir in den sieben Tagen 220km mit 13.500hm.

Wir wollen hier jetzt nicht jede Etappe einzeln beschreiben, das würde den Rahmen sprengen. Insgesamt war es aber eine unglaublich schöne Streckenführung. Ein Naturhighlight übertraf das andere. Es gab wilde Bäche, traumhafte Bergseen, einzigartige Aussichten, Kletterpassagen, morsche Holzbrücken, wippende Stahlbrücken, wir sind gefühlt kurz über den Mond gelaufen, im Mondschein losgelaufen, haben Felswände passiert, Steinwüsten überwunden, Grastrails gefräßt, haben Murmeltiere, Bartgeier, viele Weidetiere gesehen und sind auf Kuhscheiße ausgerutscht.  Man könnte diese Reihe endlos fortsetzen, es war eine sehr eindrucksvolle Woche, bei der man nach drei Tagen schon das Gefühl hatte, man sei seit Wochen unterwegs.

Was die körperliche Belastung angeht, so hat das jeder Teilnehmer etwas anders erlebt. In den ersten Tagen war es unter anderem herausfordernd, sich daran zu gewöhnen, ausreichend Energie durch den Körper zu schaufeln. Ab Mitte der Rennwoche kamen dann auch andere Probleme wie Blasen, Knieschmerzen, ein Atemwegsinfekt oder Schienbeinprobleme auf. Aber es gab nichts, was uns wirklich stoppen konnte. Und was die rein muskuläre Leistungsfähigkeit angeht, so hatten wir alle glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt Probleme. Auch gab es bei dieser Veranstaltung keinen wirklichen Platzierungsdruck. Es war klar, dass wir als „Triathlongäste“ in einer international besetzten Traillaufveranstaltung nicht um die Spitzenplatzierung mitkämpfen konnten. Dennoch belegten Markus und Peter in der Kategorie Master Men von 40 gestarteten Teams Platz 13 und erreichten den Reschensee in einer Zeit von 34:30 std.

Puni ließ es etwas lockerer angehen, da er einerseits mit einer von ihm trainierten Athletin zusammenlief und anderseits jeden Tag 75 Gels aß und immer seinen gesamten Hausstand im Rucksack mitführte.😉

Insgesamt war es eine einzigartige Erfahrung und ein Privileg, dieses Event absolvieren zu dürfen. Wir können jedem, der dem Traillaufen etwas abgewinnen kann, die Fitness, das Geld und die Zeit hat, wirklich empfehlen, den TAR irgendwann mal zu machen.

Es stand im Raum, dass der diesjährige 20. TAR der letzte ist, am letzten Abend wurde jedoch verkündet, dass Dynafit (sprich: Dönerfit) für weitere drei Jahre als Hauptsponsor weiter macht und die Veranstaltung damit sichert. Diese Ausrede zählt also nicht.

Es gibt noch viel mehr zu erzählen… vielleicht hat unsere Teilnahme ja Euer Interesse geweckt. Wenn ihr Fragen habt, wir sehen uns beim Training, neuerdings bevorzug bergauf oder bergab…

https://youtu.be/uNRmCvauxyY

 

 

 

 

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